Interner Lohnsteuerjahresausgleich und Ausnahmen

Mit dem Lohnsteuerjahresausgleich wird überprüft, ob die für die einzelnen Monate nach der Monatslohnsteuertabelle einbehaltene Lohnsteuer nach Ablauf des Kalenderjahres anhand der Jahreslohnsteuertabelle auszugleichen ist. Wurde demnach während des Jahres zu viel Lohnsteuer einbehalten, so ist der zu viel einbehaltene Betrag dem Arbeitnehmer zu erstatten. Eine Erstattung kann z. B. auf schwankendem Arbeitslohn oder auf der Eintragung von Freibeträgen im Laufe des Kalenderjahres beruhen

Der Arbeitgeber ist zur Durchführung des Lohnsteuer-Jahresausgleichs gesetzlich verpflichtet, wenn er am 31. Dezember mindestens 10 Arbeitnehmer mit „Lohnsteuerkarte“ bzw. gelieferten ELStAM beschäftigt.

Beschäftigt der Arbeitgeber weniger als 10 solcher Arbeitnehmer, so ist er zwar nicht verpflichtet, den Lohnsteuer-Jahresausgleich durchzuführen, er ist jedoch hierzu berechtigt.

Der Arbeitgeber darf jedoch nur für diejenigen Arbeitnehmer einen Lohnsteuer-Jahresausgleich durchführen, die während des ganzen Kalenderjahres ununterbrochen in einem Arbeitsverhältnis gestanden haben; das kann bei einem oder bei mehreren Arbeitgebern sein.

Ausnahmen Lohnsteuerjahresausgleich

Der Arbeitgeber darf den Lohnsteuer-Jahresausgleich nach § 42b Abs. 1 EStG in folgenden Fällen nicht durchführen:

  • wenn der Arbeitnehmer es beantragt oder
  • wenn der Arbeitnehmer für das Ausgleichsjahr oder für einen Teil des Ausgleichsjahrs nach den Steuerklassen V oder VI zu besteuern war oder
  • wenn der Arbeitnehmer für einen Teil des Ausgleichsjahres nach den Steuerklassen II, III oder IV zu besteuern war oder
  • wenn bei der Berechnung der Lohnsteuer das Faktorverfahren angewandt wurde (Ehegatten haben die Steuerklassenkombination IV/IV mit Faktor gewählt) oder
  • wenn bei der Lohnsteuerberechnung des Arbeitnehmers ein Freibetrag oder Hinzurechnungsbetrag zu berücksichtigen war oder
  • wenn der Arbeitnehmer im Ausgleichsjahr Kurzarbeitergeld, Saison-Kurzarbeitergeld, Zuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz, Entschädigungen für Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz, Aufstockungsbeträge nach dem Altersteilzeitgesetz bezogen hat oder
  • wenn im Lohnkonto der Buchstabe „U“ eingetragen ist (z.B. bei Bezug von Krankengeld oder Bezug von Elterngeld) oder
  • wenn für den Arbeitnehmer im Ausgleichsjahr im Rahmen der Vorsorgepauschale jeweils nur zeitweise Beträge nach § 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe a bis d oder der Beitragszuschlag nach § 39b Absatz 2 Satz 5 Nummer 3 Buchstabe c berücksichtigt wurden
    (Der Hauptfall wird sein, wenn der Arbeitnehmer für das Kalenderjahr sowohl nach der Allgemeinen Lohnsteuertabelle als auch nach der Besonderen Lohnsteuertabelle zu besteuern war. Beispiel: Aus einem rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer wird nach Renteneintritt und Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses ein weiterbeschäftigter Altersrentner.)
    oder
  • wenn für den Arbeitnehmer sich im Ausgleichsjahr der Zusatzbeitragssatz der Krankenkasse geändert hat oder
  • wenn der Arbeitnehmer im Ausgleichsjahr ausländische Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit bezogen hat, die nach einem Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung oder unter Progressionsvorbehalt nach § 34c Abs. 5 EStG von der Lohnsteuer freigestellt waren.

Für das Jahr 2021 bedeutet dies, dass unter anderem wegen dem Bezug von Kurzarbeitergeld oder einer Entschädigungszahlung nach dem Infektionsschutzgesetz (Quarantäne) kein Lohnsteuerjahresausgleich durchzuführen ist.

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